Ich könnte ja sagen, dass ich vom Dorf komme und dass dort die erste Phase der Persönlichkeitsfindung ohne Negotiation zwischen selbstreflektierter Affirmation und augenrollender Ablehnung von Die Ärzte inmitten der konservativen Erdrückung durch Tratsch, Kirchen und Jägermeisterkellen nicht möglich ist, oder dass meine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit kollektivem Gedächtnis und Nostalgie einer in sich geschlossenen, aber in einen größeren Diskurs eingebetteten peer group stark abhängig ist von populärkulturellen Phänomenen, aber eigentlich bin ich einfach alt, mein Rücken tut weh, ich will den gleichen shit hören, den ich schon als Teenager gehört habe und gehe den Weg wohl allen, auch rebellischsten irdischen Fleisches, zucke im Angesicht dreier alter weißer Männer mit den Schultern, lächle und sage “Och, ist ja irgendwie echt nett, dass es die noch gibt!”
Abgesehen davon dass ich es auch irgendwie nett finde dass es dir noch gibt frage ich mich, woher dein Jägermeisterkellen-Trauma kommt.
Keine Ahnung! Man sollte fast meinen, dass ich Nachbarn hatte, die dem Getränk nicht abgeneigt waren.